Plague – Die neue Sucht unter den Social Media Apps startet durch

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08/12/2014
Bilder – Tauben am Rhein
22/02/2015
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Update 2019, Mai:

Plaque heißt heute Sol und ist nicht mehr der Rede wert. Die Funktionen welche es nützlich machten, existieren zwar noch, jedoch ebenso die zwanghafte Funktion seinen derzeitigen Ort preiszugeben.

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Schon von Plague gehört? Mr. Ilya Zudin von Deep Sea Marketings (Litauen) nächster App-Streich.

Hochgradig abhängig machende, sehr erfolgreiche und frisch gebackene IOS und Android App. Obwohl Plague anscheinend selbst noch nicht weiß wo es hin soll, ist es lustig die Entstehung mitzuverfolgen. Man wünscht sich dort zwar nette und unterhaltsame Diskussionen, doch die Kids und Internethohlbomben pflastern es zur Zeit mit den immer wiederkehrenden langweiligen Memes und Katzenbildern von Facebook oder Reddit zu. Ein paar engagierte User versuchen dagegen zu wirken, indem sie jede Karte, welche Bilder oder Gifs zeigt, downswipen (Plague nutzt das „Hot or Not System“ und passt dieses an mobile Nutzung an. Upswipe bedeutet Weiterverteilen, Downswipe bedeutet: Hier ist Schluss für diese Karte, von mir wird sie nicht geteilt.)

Plague app

Die Entwickler sind die selben Jungs von We Heart It. Der damalige Antritt gegen Pinterest oder Tumblr verschaffte der App durch enorm gutes Marketing bis zu 50 Millionen Nutzer, von denen ich allerdings keinen einzigen kenne.
Ich gebe Plague da mehr Chancen sich auf dem Markt durchzusetzen.
Es verfolgt einen bestimmten Sucht-Ansatz, welcher von den Nutzern durch täglich neue Downloads der App gewürdigt werden.
Man kann auf einer Weltkarte sehen, welcher Post, wie weit, geteilt wurde. Anfangs wird jeder Post (in Plague „Cards“) nur zu 6 Leuten in der Umgebung  gesendet, diese 6 Leute haben dann die Wahl die Karte hoch- (weitersenden) oder down- (nicht weitersenden) zu ’swipen‘. Je mehr man teilt, kommentiert und wischt, desto höher steigt der Infektions-Index und man teilt die eigenen Post zu mehr als 6 Personen in der Umgebung.
Da es ein erfolgreicher Trend ist, von der „Timeline“ zu „Karten“ überzugehen, wird sich in der Zukunft zeigen, wofür solche Apps gut, bzw. besonders sinnvoll sind. Sie klauen enorm viel Zeit, das steht fest.

Android app Plague - The Network - Android Apps on Google Play
Echte Ideenteilung oder sinnvolle Diskussionen finden definitiv statt und ich bin insgesamt beeindruckt von dem Willen Plague zu einem sinnvollen Tool zu machen, welches gegen Facebook, Reddit, Twitter und Google Plus bestehen kann.
Im Endeffekt allerdings bisher nichts Neues und es ist erschreckend zu sehen, dass ich viel zu viel im Netz hänge, denn bisher gab es höchstens 1% NEUE Posts auf Plague, alles andere hat man schon gesehen oder es ist sooo uninteressant, dass einem schlecht wird. (1000 mal „Frohe Weihnachten“ oder „Plague ist nicht für Bilder gedacht, verpisst Euch hier“ und „ich wünschte dieser Post ginge bis nach China“ oder „Upswipe for Summer, downswipe for Winter“ ist nicht grade begeisternd oder inspirierend).
Eigene Test belegen allerdings bisher, dass Plague schon voll besetzt ist mit Usern die nur nach einer neuen Plattform für den alten Müll suchen. Von 30 Posts, sind z.B. 25 alte Gifs, 3 alte Quotes und 2 Porn/Models.

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Nichts, was wir nicht von Facebook, StumbleUpon, Reddit, Twitter oder Instagram so schon kennen.

Außer natürlich der, ein wenig geänderten, Erwartungshaltung und Geschwindigkeit in der wir Karten weiterwischen, kommentieren oder erstellen. Immer in der Hoffnung, dass die Karte NOCH mehr Verbreitung findet und NOCH mehr Menschen meinen unwichtigen Schwachsinn lesen um sich von wichtigen Dingen fernzuhalten.

Ein, im Moment häufig erkennbares Problem, ist noch die Sprache. Der digitale Turm von Babylon (oder eher der Babelfisch als App) ist längst erfunden und sehr gut umgesetzt in der umwerfend faszinierenden und gut zu nutzenden Übersetzungs-App „Word lense“ für iOs und Android. Bleibt zu hoffen, das die App-Schmiede das so einfach und nutzbar einbaut.

Die Jungs sind bisher äußerst hellhörig und beschäftigt mit Feedback via Plague selbst (viele aktive Nutzer posten Karten, mit Wünschen welche die App betreffen) und natürlich via E-Mail. Die Updates kommen regelmäßig und sind bisher überraschend gut. Die Userbase von Plague wächst täglich um mehr als 15%. Täglich variiert die Zahl durch aktuelle Youtubeberichte oder Blogposts, welche natürlich für Wellen an Anmeldungen sorgen.

Gut geeignet erscheint Plague mir zur Zeit für Umfragen, doch niemand scheint es wirklich dafür zu nutzen.

Bleibt also abzuwarten und weiterhin zu Testen, wofür die App im Ende genutzt wird und ob sie einen echten Mehrwert für die Social Media Welt darstellt oder ob es nur ein kurzer aktiver Trend ist, der den großen etablierten Plattformen ein wenig die Userzahlen nimmt, um dann in der Versenkung zu verschwinden. Für mich hat Plague auf jeden Fall das Potential in nächster Zeit für ein paar Milliarden von Facebook oder Twitter gekauft zu werden, doch das ist natürlich nicht absehbar. Da die Frage nach der Gewinnausschüttung und die Profiterwirtschaftung der Plague App auch regelmäßig das Thema von geteilten Karten ist (die User befürchten zuviel Werbung), wird es um so interessanter sein, zu sehen, wer sich später dafür interessiert, also wer von den großen Platzhirschen am meisten Angst vor Plague hat.
Was denkt Ihr? Schon von der Sucht erfasst? Eigene Meinungen?

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Kainer Weissmann
Kainer Weissmann
Kainer Weissmann, Webentwicklung/Onlinemarketing, Audio-Engineer, Kryptowährungen und Support. Privat Fan von gutem Sound, Essen, Filme & Kampfkunst. Finde mich auf Twitter oder schreibe mir für Anfragen zu Bitcoin oder Webdesign.

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